Manuelle Lymphdrainage durchführen

Eine manuelle Lymphdrainage kann müde und beanspruchte Beine und Füße entlasten, aber zugleich das ganzheitliche Wohlbefinden stärken. Wichtig für eine gewinnbringende Anwendung sind hier vor allem die richtigen Lymphdrainage Grifftechniken.  Welche Du dabei einsetzen solltest, wie sich die unterschiedlichen Lymphdrainage Arten unterscheiden lassen und wie Du eine manuelle Lymphdrainage durchführen kannst, das verraten wir Dir in unserem heutigen Blog-Beitrag.

Welche Lymphdrainage Arten gibt es?

Es gibt zwei Lymphdrainage Arten, die medizinisch-anerkannte Lymphdrainage bei vorliegenden Erkrankungen des Lymphsystems und die präventive Anwendung zur Vorbeugung gegen Stauungen und zum Abbau leichter Blockaden an gesunden Personen.

Welche Grifftechniken bei Lymphdrainagen?

Lymphdrainagen bestehen für gewöhnlich aus vier Grundgriffen, die nach Emil Vodder zusammengestellt wurden:

• Schöpfgriff
• Stehende Kreise
• Drehgriff
• Pumpgriff

Sie werden mitunter noch durch sanfte Streichungen ergänzt, um das Wohlgefühl für den Kunden zu steigern. Ferner lassen sich die Grifftechniken je nach Bedürfnissen des Kunden anpassen.

Was wird bei einer manuellen Lymphdrainage gemacht?

Allgemein lässt sich sagen, die manuelle Lymphdrainage kann die Haut sowie die darunter gelegene Schicht sanft dehnen, um das körpereigene Lymphsystem zu aktivieren und die Lymphabflussfähigkeit im Organismus anzuregen.

Bei der manuellen Lymphdrainage stimuliert der Experte also durch die verschiedenen Grifftechniken das Lymphsystem und fördert so die Pumpleistung der Gefäße. Dies sorgt dafür, dass ein Gewebereiz entsteht, der eine verbesserte Durchflussrate der Lymphflüssigkeit gewährleistet.

Gibt es unterschiedliche Lymphödem Arten?

Ja, es gibt primäre und sekundäre Ödembildungen. Die sekundären Lymphödeme sind jene, die sich nach einem operativen Eingriff (Brustkrebs) bilden, während die primären Lymphödeme meistens angeboren/erblich-bedingt sind.

Wo fängt man bei einer Lymphdrainage an?

Es ist unerheblich, wo sich ein Lymphödem oder eine leichte Stauung befindet. Jede Lymphdrainage, präventiv oder therapeutisch, beginnt an im Halsbereich und an den Schlüsselbeinen. Diesen Anfang solltest Du also stets berücksichtigen.

In welche Richtung streicht man die Lymphe?

Die Lymphe wird grundsätzlich in Richtung des Herzens gestrichen. Man lympht dabei stets in entgegengesetzter Richtung zu einem eventuell vorhandenen Lymphödem und arbeitet mit wenig Druck.

Kann man bei Lymphdrainage etwas falsch machen?

Eine Lymphdrainage sollte immer von fachkundigen Experten abgehalten werden, um keine negativen Begleiterscheinungen zu riskieren. Ferner solltest Du die richtige Richtung beachten und Dich auf die Bedürfnisse des Kunden konzentrieren. Bei nicht ordnungsgemäßer Anwendung können schließlich viele Probleme auftreten. So könnte sich das Ödem verschlimmern, die Symptome verstärken sich und der Lymphabfluss wird noch mehr eingegrenzt.

Für was wird eine manuelle Lymphdrainage gemacht?

Die manuelle Lymphdrainage eignet sich für zahlreiche unterschiedliche Anwendungsbereiche, darunter:

• Migräne
• Narbenbehandlung
• Traumata
• Verbrennungen
• Entspannung bei schweren, müden Beinen

Im Zuge dessen gibt es nicht nur die klassische Lymphdrainage für den gesamten Organismus, sondern auch Teilkörperanwendungen, die sich auf einen bestimmten Bereich fokussieren. Zwei gängige Varianten sind hierbei die Lymphdrainage für den Arm, die Lymphdrainage für die Beine und eine Lymphdrainage für das Gesicht.

Lymphdrainage durchführen am Arm

Wenn die manuelle Lymphdrainage am Arm selbstständig durchgeführt werden soll, gelingt dies mithilfe von wenigen simplen Schritten:

1. Aktiviere zunächst den Terminus durch sanfte, kreisende Bewegungen
2. Widme Dich jetzt den zentrale Körperpartien, die nicht von den Beschwerden betroffen sind wie die Lymphknoten im oberen Abschnitt der Schlüsselbeinhöhle. Gleichzeitig sollte der Lymphknoten in der Leistengegend angesprochen werden. Dies begünstigt die Öffnung der Lymphbahnen und die Anregung des Lymphabflusses. Würdest Du stattdessen direkt auf das Ödem einwirken, käme es eher zu einer Verschlechterung der Symptome. Hinsichtlich der Technik kannst Du, je nach Intensität der Problematik, auch Schöpfgriffe oder stehende Kreise in Erwägung ziehen.
3. Fahre mit den kreisenden und streichenden Bewegungen an den intakten Zentren solange fort, bis die erkrankte Körperregion reagiert. Hierbei könnte sich das durch eine Verkleinerung des Ödems oder eine deutlich weichere Gewebebeschaffenheit an der besagten Stelle zeigen.
4. Starte nun mit der Lymphdrainage an dem Ursprungspunkt des Ödems und sei besonders vorsichtig. Arbeite Dich deshalb von dem Unterarm langsam zu Oberarm sowie Schulter vor und widme Dich erst dem unteren Bereich, um dann schrittweise in Richtung Achsel zu gelangen. Achte auf gleichmäßige, beidseitige Bewegungen mit konstantem Druck.
5. Öffne durch kreisförmige Bewegungen die Lymphbahnen der Achsel, damit der Lymphfluss abgeleitet wird. Lymphe stets hinten und vorne, sonst lässt sich das Ödem nicht ordnungsgemäß behandeln.
6. Beende den Vorgang immer, wie begonnen wurde, und stimuliere erneut die nicht betroffenen Hauptabflussregionen, abschließend mit dem Terminus.

Eine erste Linderung der Beschwerden zeigt sich für gewöhnlich unmittelbar nach der Lymphdrainage. Ähnlich verhält es sich auch bei einer manuellen Lymphdrainage für die Beine.

Lymphdrainage durchführen am Bein

Eine Lymphdrainage an den unteren Extremitäten verläuft in etwa wie bei der Technik für andere Körperpartien, sodass Du auch hier mittels Anleitung selbstständig arbeiten kannst:

1. Stimuliere wieder als erstes den Terminus.
2. Widme Dich am Anfang den intakten Lymphbahnen, ehe Du Dich dem betroffenen Bereich zuwendest.
3. Handelt es sich um ein Ödem am Bein, fange mit der Lymphdrainage am Knöchel an und bewege Dich mit behutsamen Techniken langsam nach oben in Richtung Knie. Auch bei jener Variante empfehlen sich kreisende Handbewegungen, die an beiden Beinen gleichzeitig absolviert werden müssen.
4. Aktiviere die Lymphbahnen an den Oberschenkeln und führe die Lymphdrainage bis zu der Leistengegend fort, damit die Flüssigkeit in die korrekte Richtung abtransportiert wird. Falls eines der Beine stärker betroffen sein sollte, könntest Du es entsprechend intensiver bearbeiten als das gesündere. Außerdem bieten sich bei dieser Form der Lymphdrainage ebenfalls Drehgriffe an, um den Lymphstau zu beheben.
5. Schließe die Behandlung mit der Beanspruchung der zentralen Lymphbahnen bis hin zum Terminus.

Generell überdauert die Anwendung dazu stets zwischen 45 und 60 Minuten. Infolgedessen kann der Kunde verschiedene körperliche Reaktionen feststellen.

Hinweis: Eine professionelle Lymphdrainage bei Ödembildungen darfst Du niemals eigenständig durchführen, wenn Du kein zertifizierter Lymphtherapeut bist! Die präventive Lymphdrainage ist immer nur für gesunde Kunden!

Lymphdrainage durchführen im Gesicht

Die Lymphdrainage für das Gesicht beschreibt eine recht langsame, sanfte Massageart, die in Lymphknotenrichtung absolviert wird. Sie ähnelt der Massage in vielerlei Hinsicht und hat gleich mehrere positive Eigenschaften. Die Lymphdrainage für das Gesicht kann dazu in unterschiedlichen Ausführungen stattfinden, bezogen auf den Gesichtsbereich, der zu massieren ist. Dabei läuft die Technik wie folgt ab:

1. Widme Dich zuerst der Stirn. Bei einer Lymphdrainage in der Stirnregion werden beide Hände sanft auf die Stirn des Kunden gelegt. Dann massiert der Experte die Stirn ganz behutsam mit leichtem Druck sowie einer kontinuierlichen Dekompression in Schläfenrichtung. Dieser Ablauf wird mindestens dreimal wiederholt und durch verschiedene weitere Streichungen sowie Massagepraktiken auf der Stirnpartie ergänzt.
2. Wandere jetzt langsam mit den Händen zu den Ohren. Bei einer Drainage in der Ohrenregion startet der Experte hinter den Ohrläppchen und übt einen geringen Druck auf die empfindlichen Hautpartien aus. Es befindet sich dort eine Zone, die für eine Stimulation des Lymphabflusssystems verantwortlich ist. Auch bei dieser Anwendung empfiehlt sich eine Wiederholung für mindestens dreimal sowie die Kombination mit anderen Drainagetechniken in dem Gesichtsbereich.
3. Komme zu der Lymphdrainage der Tränensäcke. Wenn der Bereich rund um die Tränensäcke mit einer Lymphdrainage verwöhnt werden soll, streicht der Profi mit den Zeigefingern zärtlich über den inneren Rand direkt unter den Augen. Dabei verwendet er einen geringen Druck auf die entsprechende Partie, bevor der die Finger langsam, mit Vorsicht nach unten zieht. Dieser Ablauf wird etwa fünfmal wiederholt, um einen nachhaltigen Effekt zum Vorschein zu bringen.
4. Gehe jetzt über zu der Lymphdrainage für die Augenbrauen. Direkt unterhalb der Augenbrauen ist ein sogenannter innerer Hohlraum zu finden. Bei einer Lymphdrainage wird jener Bereich mit dem Zeigefinger sanft gedrückt, wobei ebenfalls eine dreimalige Wiederholung von Vorteil wäre.
5. Als nächstes widmest Du Dich der Lymphdrainage von Mund und Nase. Bei dieser Variante der Lymphdrainage wird mit den Fingern ein sanfter Druck auf die Seitenbereiche des Mundes und der Nase ausgeübt. Weiterhin wäre es vorteilhaft, an der Ohrbasis dieselben Grifftechniken anzuwenden und auf drei Durchgänge zu achten.
6. Jetzt geht es um die Lymphdrainage für das Kinn. Die Finger des Profis werden zunächst mittig am Kinn positioniert und daraufhin mit wenig Druck in Richtung Ohren gezogen. Wie bei den anderen Drainagetechniken sollte auch hier eine dreimalige Wiederholung erfolgen.
7. Starte jetzt mit der Lymphdrainage im Halsbereich. Der Experte schiebt seine Fingerspitzen behutsam an die Halsbasis und drückt daraufhin vorsichtig auf die mittig gelegenen Hohlräume. Ziel ist es, die Lymphknoten während der Drainage zu reinigen, was wieder erst bei dreimaligem Durchgang gelingt. Nach der Lymphdrainage könnte jeweils noch ein Gesichtswasser oder eine Creme aufgetragen werden, wobei sich unmittelbar danach erste positive Veränderungen der Haut zeigen sollten.

Hinweis: Auch die Lymphdrainage für den Gesichtsbereich darf nicht ohne Weiteres angewandt werden. Insbesondere Personen, die unter Asthma, akuten Infektionen, Schilddrüsenproblemen oder rheumatischen Erkrankungen leiden, sollten keine Drainagetechnik jener Art in Anspruch nehmen. Ähnlich verhält es sich mit Menschen, die unter Hypertonie, Arthritis oder Krebs leiden. Die Risiken für Wechselwirkungen oder eine Verschlimmerung des Allgemeinzustandes wären nicht absehbar. Für den Fall, dass sich der Betreffende nicht sicher ist, ob er eine Lymphdrainage für das Gesicht wahrnehmen darf, wäre es ratsam, im Vorfeld Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten.

Welche Voraussetzungen gibt es bei der Lymphdrainage?

Der Anwender muss natürlich die anatomischen Grundlagen von Gesicht, Armen oder Bein und die Grifftechniken einer Drainage kennen sowie Fachkenntnisse über den groben Ablauf haben. Erst dann führt die Massage in Eigenleistung zu den gewünschten Effekten, kann die Giftstoffe aus dem Lymphsystem ableiten sowie Stauungen abbauen. Im Idealfall agiert der Betreffende sanft, nutzt nur wenig Druck und erhöht jenen erst, wenn er sich in der Ausübung der Techniken sicher ist. Schmerzen, Unwohlsein oder ähnliche Beschwerden gelten als Warnsignal dafür, dass die Technik nicht korrekt absolviert wurde. Im Fokus steht der Abtransport des Gewebewassers in Lymphknotenrichtung. Auch eine besonders hohe Intensität ist unerwünscht und führt im schlimmsten Fall zu Verletzungen der feinen Lymphgefäße, die bereits durch andere Disharmonien geschädigt wurden. Die Gefahr, in die falsche Richtung zu massieren und dadurch die Flüssigkeitsansammlungen in das betroffene Gebiet hinein zu transportieren, Gefäß- oder Nervenschäden zu verursachen, liegen ebenfalls vor. Die ausübende Person sollte deswegen behutsam handeln, nur das Unterhautfettgewebe massieren und unter keinen Umständen versuchen, Ödeme einfach wegzuschieben. Es bietet sich an, mit leichtem Ausstreichen von unten nach oben (niemals in die andere Richtung) für den Ablauf der Lymphflüssigkeit zu sorgen.

Wer darf eine Lymphdrainage durchführen?

Für eine korrekt-angewandte hilfreiche und wohltuende Lymphdrainage muss stets ein zertifizierter Profi aufgesucht werden. Er weiß genau, wo die Lymphbahnen liegen, wie sich das Lymphgefäßsystem zusammensetzt und mit welchen Grifftechniken die Ödeme aufgehoben werden können. Dies minimiert auch die Gefahr für negative Begleiterscheinungen und erhöht zugleich das Wohlgefühl für den Kunden. Bei vorliegenden Ödemen oder anderen Beschwerden sollte es sich um einen Lymphdrainage-Therapeuten handeln, für den Präventionsbereich bietet sich eine moderne Lymphdrainage Online-Ausbildung an. Sie lässt sich ohne Vorkenntnisse mit absoluter zeitlicher Flexibilität durchführen, woraufhin Du Deine Fachkenntnisse ausbaust und präventive Lymphdrainagen anwenden darfst.

Fazit

Alles in allem kann eine Lymphdrainage durchführen daher als gewinnbringende Anwendung betrachtet werden, die auf ein international anerkanntes Konzept zurückgeht und dem Organismus bei seinem ganzheitlichen Wohlgefühl sowie dem Abtransport von Schadstoffen aus dem Lymphgefäß unterstützen soll.