Winterdepression vermeiden
Der Winter ist nicht nur die Zeit für kuschelige Abende vor dem Kamin oder besinnliche Momente bei heißem Tee, sondern leider auch oft die Saison, welche uns auf das Gemüt schlägt. Gerade Personen, die zu Stimmungsschwankungen oder mentalen Problemen neigen, haben es in der kalten Winterzeit oft schwer, die gute Laune zu bewahren und nicht in Melancholie oder sogar in Depressionen zu verfallen. In dem Zusammenhang gibt es allerdings einige simple Wege, dem Winterblues zu entgehen. Wir verraten Dir heute, warum wir im Winter eher zu negativen Gedanken tendieren, wie wichtig Glückshormone in der Winterzeit sind und wie Du aktiv der Winterdepression entgegenwirken kannst.
Was ist eine Winterdepression?
Der Begriff Winterdepression steht symbolisch für jegliche Art von Stimmungsschwankungen, Melancholie, Antriebslosigkeit oder auch Erschöpfung, die sich klassischerweise immer in der Winterzeit zeigen. Dabei ergänzen für gewöhnlich noch weitere Symptome ein solches Stimmungstief, woraufhin die Betroffenen ernsthafte mentale Probleme entwickeln, die sich zum Teil auch in körperlichen Beschwerden äußern. Insgesamt ist eine Winterdepression wie ein Teufelskreis, bei welchem zahlreiche unterschiedliche Dysbalancen zusammenspielen und dazu beitragen, dass die Personen sich krank, unwohl und in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt fühlen. Eine depressive Stimmung im Winter erweist sich hierbei nicht etwa als Seltenheit, sondern betrifft ziemlich viele Personen immer wieder mit dem Wechsel der Jahreszeiten hin zu den kälteren, dunkleren Tagen.
Winterdepressionen sind übrigens keine Besonderheit, denn aus medizinscher Sicht gibt es sogar in jeder Jahreszeit Fälle von depressiven Menschen, sodass Mediziner oft den Fachbegriff SAD für saisonal abhängige Depressionen verwenden. Diese suchen Frauen mindestens dreimal so oft heim wie Männer. Diese Depressionen sind übrigens keine depressiven Erkrankungen, sondern eher eine Stimmungsschwankung, die für gewöhnlich mit dem Wechsel der Jahreszeitenwieder von alleine verschwinden können. Allerdings solltest Du aufpassen, weil sich aus einer entsprechend harmlosen Depression schnell eine ernsthafte Erkrankung entwickeln könnte, insofern sich der Zustand regelmäßig verschlimmert und in eine chronische Dysbalance übergeht.
Welche Ursachen bei Winterdepressionen?
Meist handelt es sich bei der Winterdepression um eine Folge des Lichtmangels. Dieser wirkt sich auf unsere Physiologischen Prozesse im Körper aus. So produzieren wir weniger Serotonin, was als Glückshormon bekannt ist, sodass unsere Stimmung beeinträchtigt wird. Weiterhin kann sich Serotonin auf unseren normalen Wach-Schlaf-Rhythmus auswirken, woraufhin auch hier Veränderungen einsetzen. Die Lichtmenge, die wir aufnehmen, steuert aber ebenso unseren Melatonin Spiegel. Im Zuge dessen schüttet unsere Zirbeldrüse bei fehlendem Tageslicht ungehindert Melatonin aus und sorgt für ein Ungleichgewicht in unserem Biorhythmus. Wir werden schneller müde, sind erschöpfter und können uns nicht mehr solange konzentrieren. Dies erklärt auch den einsetzenden Heißhunger auf Süßigkeiten, denn der Serotoninmangel begünstigt einen solchen Appetit.
Wie erkenne ich eine Winterdepression?
Die Winterdepression lässt sich nicht allgemein an einem Symptom messen, denn jeder nimmt die Stimmungsschwankungen anders wahr. Allerdings gibt es verschiedene Warnsignale, die uns anzeigen, dass wir eventuell unter einer Winterdepression leiden, darunter:
- Erschöpfung, Müdigkeit, ein starkes Bedürfnis nach mehr Schlaf und eine permanente Antriebslosigkeit
- Fehlende Freude, Rückgang der positiven Gedanken, mehr Belastung und mentaler Druck
- Frieren, innere Unruhe, Traurigkeit oder emotionale Leere
- Heißhungerattacken, vermehrtes Bedürfnis nach Nahrungsmitteln wie Süßigkeiten oder Produkten mit vielen Kohlenhydraten
- Stärkeres Nähe Bedürfnis, mehr Empfindsamkeit gegenüber Konflikten
Grundsätzlich müssen nicht alle Symptome bei einer Person auftreten, mitunter sind es auch nur ein oder zwei Anzeichen, die dann jedoch relativ stark ausgeprägt auftauchen. Insgesamt, lässt sich sagensolltest Du das Gefühl haben, dass Du Dich in der Winterzeit deutlich schwächer, angreifbarer, trauriger oder auch kränker fühlst, könnte dies ein Zeichen für eine Winterdepression sein.
Welches Vitamin für Winterdepressionen?
Depressionen im Winter müssen sich nicht zwingend nur zeigen, weil Du mit der Jahreszeit nicht zurechtkommst. Stattdessen ist auch oft ein Nährstoffmangel der Grund für die Problematik. Insbesondere eine Unterversorgung mit Vitaminen wie den Sonnenvitamin D gilt als entscheidender Faktor, wenn sich Winterdepressionen zeigen. Daher empfiehlt es sich, auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung im Winter zu achten, die genügend Nährstoffe, Mineralien und besonders Vitamine enthält. Dadurch kannst Du auch indirekt zu einer besseren Stimmung beitragen, weil sich manche Nährstoffe nachhaltig auf die Produktion von Glückshormonen auswirkt und zugleich die Ausschüttung von negativen Hormonen wie Stresshormonen im Überfluss hemmen. Gerade Vitamin D ist eng mit Depressionen verbunden, denn je stärker ein Mangel an Vitamin D, umso deutlicher wird die depressive Stimmung. Obendrein helfen die B Vitamine, das Nervensystem und seine normale Funktion zu unterstützen, sich positiv auf die psychische Verfassung auswirken kann.
Was fehlt dem Körper bei Depressionen?
Menschen, die an Depressionen wie der Winterdepression leiden, haben oftmals eine Unterversorgung an Nährstoffen, die für die Gehirnaktivität verantwortlich sind wie Vitamin B12, B6, D, Folsäure, Magnesium oder auch Omega-3- Fettsäuren. Dadurch entsteht eine permanente Stress-Situation, die für hormonelle Veränderungen und Umstrukturierungen des Immunsystems verantwortlich ist, was sich wiederum auf die mentale Verfassung auswirkt und Depressionen begünstigen könnte.
Wie kann man Winterdepressionen vermeiden?
Winterdepressionen lassen sich auf verschiedene Arten vermeiden, vor allem aber durch eine gesunde und positive Einstellung. Weitere Tipps gegen Winterdepressionen sind unter anderem:
1. Eine Lichttherapie
Helles Licht als sehr erfolgreiches Mittel bei Winterdepressionen. Gerade Speziallampen, die auch bei einer Lichttherapie angewandt werden, sind hier sehr gut zu verwenden. Sie bringen eine Beleuchtungsstärke von bis zu 10.000 Lux, während ihr Lichtspektrum dem Sonnenlicht gleicht und den Organismus positiv begleitet. In etwa 30 Minuten täglich oder aber, wenn eine noch schwächere Lichtquelle mit 2500 Lux gewählt wird, zwei Stunden pro Tag sind wichtig, damit unser Körper seinen gewohnten Rhythmus bewahrt. Die Lichttherapie empfiehlt sich diesbezüglich morgens. Als Alternative wäre Tageslicht sinnvoll, denn schon zwei Stunden in der Natur helfen, genügend Licht an unseren Organismus abzugeben. Die Beleuchtungsstärke liegt bei etwa 3000 Lux und ist im Vergleich zu der Lichtquelle im Inneren mit maximal 500 Lux deutlich effizienter für ein gesundes mentales Gefühl.
2. Bewegung gegen Winterdepressionen
Auch körperliche Aktivitäten sind sehr wichtig, damit Du die Winterdepression vermeidest. Sport hilft Dir, die Hormone auszuschütten, welche Deine Stimmung steigern und Du wirst daher Deine mentale Schwere loswerden können. Ein leichtes Jogging, ein ausgedehnter Spaziergang im Freien, ein Indoor-Workout im Fitnessstudio: Du hast die Wahl, welche Sportvariante du bevorzugst. Insgesamt solltest Du aber darauf achten, dass Du Dich im Winter ausreichend und regelmäßig bewegst, damit Dein Körper gegen die Winterdepression ankämpfen kann.
3. Regelmäßige Auszeiten
Im Winter braucht unser Körper aber als Ausgleich auch Ruhe. Das bedeutet, Du solltest Dir niemals zu viel zumuten, sondern eher Entschleunigung in Deinen Alltag integrieren. Nimm Dir Möglichkeiten zur ganzheitlichen Entspannung, betreibe Wellness im Winter, entscheide Dich für eine wohltuende Massage, gönne Deinem Körper genügend Schlaf und sorge dafür, dass ausreichend Erholungsphasen vorhanden sind, damit Du nicht in eine permanente Spirale der Überbelastung geräts und somit die Winterdepression hervorrufst. Sie könnte dann sogar ernsthafte Ausmaße wie ein Burn-Out mit sich bringen und Dich für einige Zeit vollkommen lahmlegen.
4. Aromen und Inspirationen
Winterdepressionen lassen sich auch bekämpfen, indem Du für positive Gedanken an etwas sorgst, was dir Freude bereitet und Dich von der winterlichen Zeit ablenkt. So könntest Du zum Beispiel durch Duftreisen mit passenden Aromen, Musik, die gute Laune macht, tanzen als Kombination aus Bewegung und positiven Schwingungen sowie helle Farben in Deinem Umfeld dazu beitragen, dass Du Dich ausgeglichener fühlst, an sommerliche Tage denkst und generell eine Zufriedenheit verspürst. Diese verhindert eine Winterdepression und trägt obendrein dazu bei, dass sich keine negativen Gedanken bilden.
5. Mittel aus der Natur
Insofern Du merkst, dass Du für Deine Bekämpfung für Winterdepressionen eventuell auf Unterstützung angewiesen bist, bietet sich ein Mittel aus der Naturheilkunde an. Johanniskraut wäre sinnvoll, denn jenes Naturmittel ist ein regelrechter Stimmungsaufheller, der Dich darin unterstützen soll, mehr positive Schwingungen frei zu setzen. Außerdem sorgt Johanniskraut für eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, was Dir hilft, Deine Serotoninproduktion zu verbessern und Dich insgesamt mental zu kräftigen. Allerdings solltest Du vorsichtig sein, denn ebenso könnte es sein, dass die gesteigerte Lichtempfindlichkeit für Hautausschläge sorgt oder aber die Wirkung von anderen Medikationen durch das Johanniskraut geschwächt wird. Insofern Du also auf weitere Medizin angewiesen bist, wäre es ratsam, zunächst Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
6. Treffen mit Freunden
Auch positive Gedanken sind gut für den Kampf gegen die Winterdepressionen. Das heißt, Du solltest Dich im Winter möglichst viele schöne Momente schaffen, die Du durch ein soziales Umfeld erreichst. Treffe Dich mit Freunden und Familie, gehe Deinen Hobbys nach und sorge dafür, dass Du unvergessliche Erinnerungen erhältst, die Dich darin unterstützen, positiv zu denken und Glücksgefühle freizusetzen.
Leidet jeder Mensch unter Winterdepressionen?
Nein, Winterdepressionen treffen nicht jede Person, sondern mehr Menschen, die generell ein empfindsames Gemüt haben, vielleicht seelisch vorbelastet sind oder denen es schwerfällt, mit den winterlichen Gezeiten zurecht zu kommen. Außerdem müssen Winterdepressionen nicht jedes Jahr einsetzen. Es könnte genauso gut sein, dass Du nur einmalig oder in verschiedenen Intervallen einer Winterdepression leidest. Hier kommt es darauf an, wie gefestigt Du in Deinem Alltag bist und wie erfolgreich bzw. anstrengend Dein gesamtes Jahr war. Hattest Du bereits einige negative Ereignisse zu verkraften, bist vielleicht lange krank gewesen oder es sind generell viele Sorgen vorhanden, reagiert Dein Körper deutlich schneller auf Wetterveränderungen und entwickelt eher eine Winterdepression als wenn Du ein absolut erfolgreiches Jahr mit vielen großen Meilensteinen privat oder beruflich hinter Dir hast.
Insgesamt solltest Du natürlich das ganze Jahr über bereits darauf achten, dass Du nicht in eine depressive Stimmung verfällst. Sport, eine gesunde Ernährung, ein optimales Stressmanagement und vor allem Ruhe sowie Sozialkontakte helfen Dir, eine mentale Stärke aufzubauen. Gemeinsam mit den erwähnten Tipps kannst Du dann garantiert auch die Winterdepression vermeiden.