17. Dezember 2021
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Fast jeder kennt das Problem: Nackenverspannungen sind eine der häufigsten Beschwerden im Bewegungsapparat, die sich in den verschiedensten Intensitäten zeigen und nahezu jede Zielgruppe heimsuchen. In dem Zusammenhang besitzt die Nackenverspannung unzählige Ursachen, durch die sich die jeweiligen Symptome rund um die verhärteten Muskeln in der Nackenregion zeigen. Welche Indikationen vorliegen, welche Arten der blockierten Muskelstränge es gibt, wie sich die Nackenschmerzen Symptome äußern und was wirklich hilft gegen die Nackenverspannungen, darüber berichten wir in unserem heutigen Ratgeber.

Nackenverspannungen: Wenn die Nackenmuskulatur streikt

Nahezu jeder Erwachsene musste bereits einmal mit den Problemen einer verhärteten Nackenmuskulatur kämpfen. Diese Nackenverspannungen sind schließlich nicht umsonst die zweithäufigste Ursache für Dysbalancen des Bewegungsapparats, die sich direkt hinter der Volkskrankheit Rückenschmerzen auf Platz zwei der chronischen oder akuten Krankheitsbilder zeigen.

In Verbindung damit fragen sich zahlreiche Betroffene, was kann Nackenverspannungen alles auslösen und vor allem, wie lange dauert es, bis sich diese wieder aufheben? Immerhin belasten sie die Personen zunehmend im Alltag sowie bei der Ausübung des Berufs und erfordern eine schnelle sowie langfristige Behandlung, die nicht nur Schmerzen bekämpft, sondern eben auch die Gründe für einen verspannten Nacken auslöscht.

Wenn die Rede von einer Nackenverspannung ist, handelt es sich daraufhin meistens um eine zu stark beanspruchte Muskulatur innerhalb der Nackenregion, die mit Verhärtungen oder Blockaden reagiert. Unser Nacken befindet sich rund um unsere Halswirbelsäule und setzt sich aus vielen verschiedenen Nerven, den Wirbelkörpern sowie unzähligen Muskelgruppen zusammen, die unterschiedliche wichtige Aufgaben für die Mobilität oder Kopfzentrierung besitzen.

Nackenverspannungen sind hierbei das Ergebnis eines regelrechten Teufelskreises, bei welchem die Muskulatur überlastet wurde, was wiederum weitere Symptome mit sich bringt.

Ursachen für Nackenverspannungen

Am häufigsten lässt sich tatsächlich die Fehl- oder Überbelastung als Ursache für Nackenverspannungen nennen. Insbesondere einseitige Nackenverspannungen sind die Folge einer fehlerhaften Bewegung oder einer ungünstigen Position, bei welcher die eine Halsseite permanent überstreckt und worden ist. Auch die falsche Höhe des Computerbildschirms, die Handynutzung (Stichwort Handynacken) oder Zugluft sind potenzielle Gründe dafür, dass sich eine Verspannung einstellt.

Im Zuge dessen wäre es auch denkbar, dass Disharmonien des Bewegungsapparats wie Bandscheibenschäden oder Probleme mit den Wirbelkörpern als Indikator genannt werden. Ähnlich wie Brüche der Wirbel, Muskelzerrungen, Verletzungen am Bewegungsapparat oder innere Erkrankungen wie zum Beispiel eine Herzgefäßkrankheit, könnten die erwähnten Beschwerden eine Verspannung der Muskulatur begünstigen.

Seltener, aber doch denkbar sind obendrein:

  • Gehirnhautentzündung
  • Bandscheiben oder Wirbelinfektionen
  • Nackenzungensyndrom
  • Bewegungsstörungen mit unwillkürlich ablaufenden Kopfzuckungen
  • Rheuma, Osteoporose oder Morbus Bechterew
  • Gehirnblutungen
  • Tumore
  • Fibromyalgie
  • Zahnprobleme mit einhergehender Kausystem-Dysbalance oder aber einer Kieferschiefstellung

Auch ein Zusammenspiel aus Migräne und Nackenverspannungen wäre denkbar, wobei die verhärtete Muskulatur des Nackens als Teilsymptom eines Migräneanfalls auftreten könnte. Allerdings gibt es noch zahlreiche andere Risikofaktoren, die eine Verspannung im Nacken hervorrufen.

Frau fässt sich an den Nacken
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Arten der Nackenverspannung

Nicht jede Muskelblockade ist identisch. Im Gegenteil, es gibt unterschiedliche Arten einer Verspannung, die mit anderen Symptomen und Auslösern verbunden sein kann.

Oftmals zeigen sich dabei die nachfolgenden Ausführungen des verspannten Nackens.

Chronische Nackenverspannung

Chronische Nackenverspannungen beschreiben eine Problematik, die über einen längeren Zeitraum hinweg (mehrere Wochen) anhält oder immer wieder auftritt. Sollten sich zum Beispiel dauerhafte Nackenverspannungen einstellen oder es kommt in regelmäßigen Abständen morgens zu Verspannungen sowie zu einem stetig wiederkehrenden Schmerzreiz mit Verhärtungen der Nackenmuskulatur lässt sich das als chronisch betrachten.

Die chronischen Nackenverspannungen Symptome müssen hierbei nicht zwingend immer identisch ausfallen, sondern könnten sich im Verlauf durchaus voneinander unterscheiden und auch in ihrer Stärke variieren. Das heißt es kann mitunter eine sehr heftige Verspannung in einem bestimmten Nackenbereich einsetzen, die sich zwar mit der Zeit verringert, aber trotzdem noch präsent ist oder die zunächst vollkommen verschwindet, nach einigen Wochen oder Monaten bei einem falschen Dreh oder Überbelastung allerdings erneut spürbar wäre, dann weniger heftig oder deutlich stärker.

Nackenverspannung ohne Schmerzen

Nicht jede Nackenverspannung muss zwingend starke Schmerzen mit sich bringen. Es gibt auch Fälle, in denen eine Nackenverspannung ohne jegliche Schmerzen in Erscheinung tritt. Dann kommen meist andere Symptome zum Vorschein, zum Beispiel entsteht dann ein Schwindel durch die Nackenverspannung oder es zeigen sich ein Kribbeln auf der Kopfhaut sowie ein Stechen im Ohr aufgrund der Nackenverspannung.

Somit wird deutlich, wie vielschichtig die Symptome einer verhärteten Muskulatur innerhalb der Nackenregion ausfallen könnten. Nur weil sich hierbei nicht immer ein Schmerzreiz zeigt, heißt das aber nicht, dass die Beschwerden für den Betroffenen weniger schlimm sind. Immerhin wären ein permanentes Kopfrauschen oder Kopfstiche durch eine Nackenverspannung ebenfalls sehr belastend für die Person und erfordern eine entsprechende Behandlung.

Vegetatives Nervensystem und Nackenverspannung

Bei einer Nackenverspannungen denken die meisten zunächst an rein körperliche Ursachen wie zum Beispiel die Fehlbelastung. Doch, Nackenprobleme könnten auch einen anderen Indikator haben, nämlich das vegetative Nervensystem. Jenes wird oftmals als autonomes Nervensystem beschrieben, das sämtliche Funktionen unterbewusst und ohne willkürliche Steuerung vollzieht. Es setzt sich aus dem Sympathicus sowie dem Parasympathicus als Spieler und Gegenspieler zusammen.

Während der Sympathicus für die Leistungssteigerung verantwortlich ist, hat der Parasympathicus die Aufgabe, Entspannung und Ruhe sowie eine regulierte Verdauung zu kontrollieren. Sofern der Sympathicus jedoch aufgrund von zu viel Belastung, Stress, Aufregung oder anderen psychischen Faktoren permanent überreizt ist, könnte sich diese Problematik auf den gesamten Bewegungsapparat sowie die inneren Organe übertragen.

Dann wäre das vegetative Nervensystem für Nackenverspannungen, Verdauungsprobleme, Migräne oder Spannungskopfschmerzen verantwortlich.

Nackenverspannung und die Psyche

Wie eben schon erwähnt, denken viele bei Nackenverspannungen mit Brustschmerzen, Schwindel oder anderen Dysbalancen nur an die körperlichen Gründe. Dabei kann eine Nackenverspannung auch durch die Psyche eisnetzen. Unser mentales Wohlbefinden ist nachhaltig daran beteiligt, auch den Allgemeinzustand zu lenken. Sollten also psychische Kriterien wie Depressionen oder Angsterkrankungen, permanenter Stress, soziale Isolation oder ähnliches auftreten, verkrampft sich unsere Muskulatur, insbesondere die Muskeln in der Halsregion, und es kommt zu schmerzhaften Nackenverspannungen, die keinen physischen Grund besitzen und rein psychosomatisch hervorgerufen wurden.

Das vegetative Nervensystem und Nackenverspannungen, also Nackenverspannungen aufgrund der Psyche sind ein unterschätzter, aber sehr häufiger Grund für die Beschwerden.

Triggerpunkte im Nacken und der Schulter

Wenn die Schulter-Nackenmuskulatur überlastet wurde, könnten auch Triggerpunkte im Nacken Schulter Bereich entstehen. Diese verursachen daraufhin Schmerzen und Verspannungen in den Muskeln, begünstigen, dass die betroffene Person in eine Schonhaltung geht und sich vielleicht sogar weitere Symptome zeigen. Triggerpunkte können auf Röntgenbildern allerdings nur schwer bis gar nicht dargestellt werden, weshalb eine entsprechende Diagnose jener schmerzhaften Knötchen innerhalb der Muskulatur schwierig wäre. Insofern sich also im Nackenbereich kleine Knubbel zeigen, die schmerzen und hart sind, deutet dies auf Triggerpunkte hin. Sie lassen sich durch Entspannung, Physiotherapie, Massagen oder auch Wärme lindern, wobei Du langfristig ebenfalls über eine Entlastung der Nackenmuskulatur nachdenken musst.

Was kann Nackenverspannung alles auslösen?

Nackenverspannungen haben, wie Du inzwischen schon weißt, unzählige Ursachen, die wir bereits erwähnt haben. Wir möchte uns nun noch einmal einigen Zusammenhängen widmen, die vielleicht nicht auf den ersten Blick naheliegen, jedoch trotzdem zu Nackenverspannungen führen könnten, darunter:

Nackenverspannung nach der Coronaimpfung

Bei einer Covid-19-Impfung können ebenfalls Verspannungen als Nachwirkung auftreten. Gerade Frauen klagten mitunter im Anschluss an die Coronaschutzimpfung über Verspannungen im Nacken. Da es sich um natürliche Begleiterscheinungen handelt, sollten diese auch ohne weitere Behandlung nach einige Tagen von selbst wieder verschwinden.

Nackenverspannung durch Magnesiummangel

Unser Körper ist auf die verschiedensten Stoffe angewiesen. Gerade Magnesium hat eine wichtige Funktion für die Reizweiterleitung zwischen der Muskulatur und den Nerven. Sobald ein Magnesiummangel vorliegt, könnte es daher zu Schmerzen sowie Verspannungen im Nacken oder Rücken kommen, welche ein eindeutiges Indiz dafür sind, dass unser Körper mehr von jenen wichtigen Nährstoffen braucht. Wenn ihm dieser durch zum Beispiel Nahrungsergänzungspräparate zugeführt wird, heben sich auch die Nackenverspannungen langsam wieder auf.

Nackenverspannung nach dem Schlaf

Wer kennt es nicht? Man liegt die Nacht über in einer verdrehten Haltung, wacht morgens auf und spürt Verhärtungen im Nackenbereich. Diese Nackenverspannungen durch eine falsche Schlafposition sind nichts Ungewöhnliches und können nahezu jeden treffen. Auch sie verschwinden, wenn wir uns im Alltag wieder bewegen, leichtes Stretching absolvieren oder etwas Wärme an die blockierten Muskeln abgeben.

Mann hat Nackenschmerzen
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Corona und Nackenverspannung

Sollte jemand an Corona erkranken, könnten auch plötzliche, einseitig auftretende Nackenschmerzen als Symptom hinzukommen. Weiterhin ist bekannt, dass die Coronakrise an sich für mehr Verspannungen im Rücken sowie Nacken verantwortlich zu sein scheint, da die Menschen häufiger im Home-Office arbeiten, durch den Lockdown Fitnessstudios teilweise geschlossen waren und sich generell weniger Aktivitäten im Alltag durchführen ließen, die den Muskelblockaden entgegenwirken.

Nackenverspannung und Alkohol

Alkohol ist tatsächlich eine sehr seltene Ursache für Nackenverspannungen, die kaum jemand berücksichtigt. Doch, Alkohol sorgt dafür, dass wir austrocknen und erschwert unsere Elektrolytaufnahme. Sobald der Elektrolythaushalt dadurch ins Wanken gerät, entstehen Kopfschmerzen sowie Nackenverspannungen, welche den Mangel darstellen. Ähnlich verhält es sich auch mit einem erhöhten Nikotinkonsum, der genauso für Nackenprobleme verantwortlich sein könnte.

Nackenverspannung nach der Sauna

Bei einem Gang in die Sauna lässt sich durch den Wärmeeinfluss eigentlich eine optimale Entspannung der Nackenmuskulatur erzielen. Doch, mitunter führt die Hitzeeinwirkung auch zu einem Flüssigkeitsmangel, der sich dann durch in Kopfschmerzen oder Nackenverspannungen äußert. Achte also während des Saunagangs darauf, dass Du ausreichend trinkst und Deine Nackenmuskulatur dementsprechend nicht überstrapazierst.

Nackenverspannung und die neue Matratze

Wenn wir zum ersten Mal auf einer neuen Matratze schlafen, wird unser Körper mit einer ungewohnten Haltung konfrontiert, muss sich erst langsam an die neue Unterlage gewöhnen und reagiert zunächst mit Verspannungen im Rücken sowie Nacken. Sobald sich unser Körper an die neue Matratze gewöhnt hat, sind auch die Verspannungen vorüber.

Nackenverspannung nach dem Sport/Training

Wer sich während seines Fitnesstrainings zu sehr verausgabt, zu schwere Lasten hebt oder generell eine falsche Bewegung macht, kann schnell unter Nackenverspannungen leiden. Auch sie erfordern, solange sie sich in einem normalen Rahmen aufhalten, keine ärztliche Begutachtung und verschwinden durch passende Gegenmaßnahmen und etwas Ruhe von alleine wieder.

Nackenverspannung nach einem Sturz

Wenn wir stürzen, gerät unser gesamter Organismus durcheinander. Neben ernsthaften Verletzungen könnten sich hierbei auch leichte Dysbalancen wie eben eine Nackenverspannung einstellen. Sie lässt sich mit den gängigen Hausmitteln wie Wärme, Salben oder Ruhe wieder aufheben und ist für gewöhnlich nichts Beunruhigendes.

Nackenverspannung nach einer Impfung

Eine normale Schutzimpfung löst bei jedem andere Begleiterscheinungen aus. So könnte es sein, dass Armschmerzen auftreten, welche zu einer vorübergehenden Schonhaltung führen und damit auch zu einer Verspannung im Nacken.

Nackenverspannung durch Fehlhaltung

Damit sich Verspannung im Nacken gar nicht erst einstellen können, solltest Du eine gesunde Körperhaltung beachten. Das bedeutet, Du versuchst Deine Wirbelsäule möglichst gerade zu halten, den Rundrücken oder das Hohlkreuz zu vermeiden und insbesondere die Nackenregion nicht zu überstrecken. Wir neigen bei regelmäßiger Bildschirmarbeit aber zum sogenannten Geierhals, weil wir unseren Kopf nach vorne strecken und dadurch die Muskulatur überdehnen. Versuche also, diesen Teufelskreis zu umgehen und eine angenehme Haltung einzunehmen. Sollte es Dir nicht über den ganzen Tag gelingen, wäre es ratsam, immer mal wieder Momente einzubauen, in denen Du Dich ganz bewusst darauf konzentrierst, eine ergonomische Haltung für Deine Wirbelsäule einzunehmen und die Muskulatur somit zu entlasten.

Teilweise sind auch Nackenverspannungen aufgrund von zu viel Schwermetall im Körper wie zum Beispiel Amalgam-Füllungen, eine verkrampfte Augenmuskulatur, Erkältungen oder Eisenmangel denkbar.

Nackenverspannungen Symptome

Die Symptome bei einem verspannten Nacken sind sehr facettenreich und lassen sich nicht allgemein zusammenfassen. Dabei zeigen sich manche Beschwerden häufiger, während andere Begleiterscheinungen nur selten bei Verspannungen auftreten. Wir erläutern Dir deswegen kurz, welche potenziellen Probleme in Verbindung mit einer verhärteten Nackenmuskulatur auftreten könnten. 

Welche Symptome sind bei Nackenverspannung häufig?

  • Nackenverspannungssymptome an den Augen (z.B. Sehprobleme oder Augenflimmern)
  • Triggerpunkte
  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühl
  • Übelkeit
  • Ohrgeräusche
  • Schmerzen (im Nacken, den Schultern oder Armen)
  • Muskelverhärtungen
  • Druckschmerz bei Berührung
  • Bewegungseinschränkungen, Stichwort steifer Nacken
  • Spannungskopfschmerzen
  • Kieferschmerzen durch Nackenverspannung
  • Nackenverspannung und Herzstolpern, Brustschmerzen sowie innere Unruhe
  • Nackenverspannung und Schluckbeschwerden

Ein allgegenwärtiges Symptom sind natürlich Nackenschmerzen. Mehr dazu erfährst Du hier: Was tun bei Nackenschmerzen?

Welche Symptome bei Nackenverspannungen sind selten?

  • Pulssynchroner Tinnitus
  • Zungenbrennen durch Nackenverspannungen
  • Kopfzittern
  • Tinnitus
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Atemnot
  • Kopfstiche
  • Tennisarm
  • Hörsturz
  • Sodbrennen und Reflux
  • Durchfall
  • Husten
  • Gesichtsschmerzen

Was hilft gegen Nackenverspannungen?

Nackenverspannungen lassen sich auf unterschiedliche Arten bekämpfen. Zusammengefasst sollten diesbezüglich immer mehrere Möglichkeiten in Erwägung gezogen werden, um eine erfolgreiche und schnelle Linderung der Problematik zu erzielen.

Von allgemeinem Stressabbau, über Massagen und Hausmitteln, bis hin zu Medikamenten oder Schmerzmitteln gibt es hier einige Optionen. Auch z.B. das richtige Tapen des Nackens, kann schnell Linderung verschaffen.

Hilfreiche Tipps zum Lösen der Nackenverspannungen gibt es hier.

Vor allem spannungslösende, aber auch vorbeugende Übungen helfen nicht nur akut, sondern auch langfristig bei chronischen Nackenverspannungen. 

Hier findest Du einfache Anleitungen für Nackenübungen zu Hause, im Büro oder im Fitnessstudio mit Geräten.

Hände kleben Pflaster auf den Nacken
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Dauer einer Nackenverspannung

Natürlich möchten wir, wenn sich Nackenverspannungen und starke Schmerzen einstellen, dass die Problematik so schnell es nur geht wieder verschwindet. Daher stellt sich die Frage, wie lange dauert es, bis sich Nackenverspannungen lösen? Grundsätzlich lässt sich hierfür keine allgemeingültige Antwort treffen, weil sich die Nackenverspannungsdauer an dem Ausmaß der muskulären Problematik, den eventuellen Vorerkrankungen sowie dem Gesundheitszustand des Einzelnen orientiert.

Weiterhin geht es darum, wie aktiv Du den Verspannungen entgegenwirkst oder ob Du einfach genauso weitermachst wie bisher und darauf wartest, dass sich die schmerzenden Muskelverhärtungen von alleine lösen. Das würde nämlich dazu beitragen, dass sich die Verspannungen eher verschlechtern.  

Es lässt sich sagen, dass akute Nackenverspannungen wenige Tage andauern, aber in mindestens drei Wochen wieder verschwunden sein sollten oder auf dem deutlichen Weg der Besserung sein müssen.

Handelt es sich um chronische Nackenverspannungen, dauert es etwas länger, bis sie sich wieder legen und Du kannst damit rechnen, dass sie etwa zwölf Wochen lang mehr oder minder stark präsent sind.

Nackenverspannung geht nicht weg

Sollten die Verspannungen in der Nackenregion langfristig vorhanden sein oder sich kontinuierlich verschlechtern, musst Du handeln. Eine Nackenverspannung geht nicht einfach weg, insofern keine passenden Maßnahmen ergriffen werden, welche die Beschwerden dauerhaft bekämpfen und für eine rasche Linderung sorgen.

Nachdem Du Dich bei Nackenverspannungen zunächst fragen solltest, welcher Arzt sinnvoll ist, liegt der Fokus auf einer passenden Behandlung. Hier wäre es sinnvoll, zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch mit dem Mediziner zu führen, denn so kann er erste Informationen rund um die Auslöser der Verspannungen oder aber eventuelle Erkrankungen erhalten.

Daraufhin findet eine körperliche Untersuchung statt, bei sich der Mediziner ein noch genaueres Bild von der Problematik macht. Dazu prüft er die Hals- sowie Kopfmobilität, den allgemeinen Körperbau und tastet die Nackenregion ab, um Verhärtungen, verkrampfte Triggerpunkte im Nacken oder andere Dysbalancen zu erkennen. Weiterhin ist es sinnvoll, bildgebende Verfahren wie ein MRT oder das Röntgen zu nutzen, wenn die Beschwerden anhalten oder weitere Ausfallerscheinungen auftauchen. Im Zuge dessen konzentriert sich die Behandlung durch den Arzt auf eine Verbindung zwischen der erfolgreichen Schmerztherapie, dem Zurückerlangen von Mobilität sowie der Aufhebung der Ursachen, die zu den Verspannungen geführt haben.

Viele neigen auch dazu, die Nackenmuskulatur vollkommen ruhig zu stellen, um sie zu entkrampfen, doch dies wäre wenig sinnvoll. Im Gegenteil, auf diese Weise unterstützt Du die Muskulatur lediglich darin, noch weiter zu verkümmern oder sich zu verhärten. Darum solltest Du eine Halskrawatte wirklich nur im äußersten Notfall und für einen begrenzten Zeitraum als Maßnahme in Erwägung ziehen, falls sich die Nackenverspannungen nicht aufheben lassen.

Bei Nackenverspannung zu welchem Arzt?

Wenn sich eine dauerhafte Nackenverspannung einstellt oder die Probleme länger andauern, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Behandlung der Verspannungen innerhalb der Muskulatur lassen sich zunächst durch einen Hausarzt abklären, vor allem dann, wenn sie erstmalig aufgetreten sind und noch keine spezifische Ursache vorliegt. Sollte sich durch die Erstversorgung in der hausärztlichen Praxis allerdings zeigen, dass eine ernsthaftere Ursache dafür verantwortlich ist oder sich die Verspannungen verschlimmern, wäre es ratsam, einen Orthopäden oder aber einen auf Unfallchirurgie spezialisierten Facharzt aufzusuchen.

Nackenverspannung vorbeugen

Jetzt noch einige Hinweise, wie Du Nackenverspannungen präventiv entgegentreten kannst.

Richtiges Kissen

Das richtige Kissen ist sehr wichtig, um Nackenverspannungen vorzubeugen. Es bietet sich an, ein spezielles Nackenkissen zu nutzen, welches aufgrund seiner Formgebung dazu beiträgt, dass die Halswirbelsäule während des Schlafens gerade sowie ergonomisch gebettet wird. Auch ein Seitenschläfer-Kissen wäre von Vorteil. Achte auf eine gute Qualität und auf einen hohen Komfort, denn Du solltest auf dem Kissen bequem schlafen können.

Ergonomische Haltung/passende Matratze

Nicht zuletzt muss auch die passende Matratze gewählt werden, weil ansonsten keine gesunde Haltung während des Schlafens möglich ist. Die Folgen sind nicht nur Rückenschmerzen, sondern eben auch Verspannungen, die den Nacken betreffen. Wähle eine Matratze, die den passenden Härtegrad besitzt, sich Deiner Wirbelsäulenform anpasst und dazu beiträgt, an den empfindlichen Regionen wie dem Nackenbereich für eine orthopädisch-korrekte Lagerung Deiner Wirbelsäule zu sorgen. Am besten lässt Du Dich hierfür in einem Fachgeschäft beraten oder suchst im Internet nach passenden Bewertungsplattformen, um die ideale Matratze zu finden.

Zugluft vermeiden

Zugluft kann schnell zu einem verspannten Nacken führen, gerade bei Personen, die sehr empfindlich sind. Deshalb empfiehlt es sich, den Halsbereich weitestgehend vor jener zu schützen.

Nacken warmhalten

Wärme ist sehr vorteilhaft gegen chronische Nackenverspannungen oder hartnäckige Spannungsgefühle im Nackenbereich. Ganz gleich, ob ein Kirschkernkissen, ein Wärmepflaster, die Wärmflasche oder eine Infrarot-Lampe: durch die positiven Eigenschaften dieser Art von Thermotherapie gelingt es, verkrampfte Muskeln behutsam zu lockern. Hier wäre auch ein wohltuendes, warmes Bad zur ganzheitlichen Entspannung sinnvoll.

Tipps gegen Nackenverspannungen

Bewegung hilft, um Nackenverspannungen sanft zu lösen. Hierbei bieten sich spezielle Übungen gegen Nackenverspannungen an, mit denen die eingeschränkte Bewegung sowie die verkrampfte Muskulatur als Schmerzkreislauf durchbrochen werden. Dabei wäre es ratsam:

  • Regelmäßig die Schultern auszulockern: Einfach während der Einatmung die Schultern kurz anheben, während der Ausatmung fallen lassen und dies über den Tag verteilt immer mal wieder für vier bis fünfmal wiederholen
  • Schwingende Arme: Hüftbreite Position einnehmen, Arme locker nach links und rechts schwingen, Schultern und Oberkörper bleiben starr, Übung über den Tag verteilt mehrere Male wiederholen
  • Halsdehnung: Aufrechte Position einnehmen, Kopf ganz behutsam nach links beugen, rechte Hand nach unten strecken, Position etwa 10 bis 12 Sekunden halten, Ausgangsposition einnehmen und die Übung auf der anderen Seite erneut durchführen
  • Kreisende Schultern: Schultern ganz leicht nach vorne sowie hinten kreisen, Übung über den Tag hinweg mehrere Male wiederholen

Achte darauf, die Nackenverspannungen gar nicht erst entstehen zu lassen. Regelmäßige Bewegung, eine gesunde Haltung und Ruhe sind hier richtungsweisend. Auch Wärme und Stretching helfen, die Auslöser der Verspannung sowie die Beschwerden zu lindern. Vergiss hierbei niemals, dass Nackenprobleme auch psychisch-bedingt sein könnten und suche dringend einen Arzt auf, wenn sich die Dysbalancen nicht nach einigen Tagen langsam wieder lindern.

Über den Autor
Autorenbild Ulrich Pötter
Ulrich Pötter

Der Autor Ulrich Pötter ist selbst staatlich anerkannter Therapeut und Präventionsexperte. Seit über 20 Jahren beschäftigt er sich mit innovativen Ausbildungskonzepten in den Bereichen Massage, Fitness, Wellness, Heilpraktik und Prävention. Er hat fünf professionelle Akademien gegründet, bei denen er auch heute noch Geschäftsführer und Direktor ist.

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Udo Uhlemann
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vor 2 Monaten
Dieser Lehrgang ist sehr gut aufgebaut. Es ist von Vorteil, wenn man schon mal was von Anatomie gehört hat 😉da es viele Fachausdrücke gibt und wenn man diese auch noch lernen muss, dann ist es sehr anspruchsvoll. Es hat mir viel Spass gemacht diesen Stoff zu lernen. Jetzt freue ich mich ihn zu vertiefen, praktisches zu lernen und meinen Klienten etwas gutes zu tun👍🏼
Renate Schweizer