Folgen von falscher Massage
Eine Massage sollte wohltuend und erholsam sein. Dafür muss sie allerdings einigen Voraussetzungen gerecht werden, darunter der korrekten Anwendung, der Berücksichtigung eventueller Kontraindikationen, der Intensität der Grifftechnik oder der gewählten Massageart. Andernfalls könnte sie schnell zu unerwünschten Begleiterscheinungen führen. Insbesondere dann, wenn die Massage, die zum Einsatz kommt, nicht auf den Kunden abgestimmt wurde. Was genau zu einer falschen Massage führt, wie sich jene verhindern ließe und wie sich ein Kunde bei einer falschen Massage verhält, darüber berichten wir im heutigen Ratgeber.
Die richtige Massageart
Eine entspannende Massage kann nur dann ihr Ziel verfolgen und dem Kunden ein ganzheitliches Wohlgefühl vermitteln, wenn sie dessen Bedürfnisse berücksichtigt. Hierbei spielen allerdings nicht ausschließlich die Rahmenbedingungen wie ein angenehmes Raumklima oder die optimale Lagerung eine Rolle. Es geht viel eher darum, die richtige Massageart zu wählen. Diese ist schließlich ausschlaggebend für die Wirksamkeit der Techniken und die positiven Effekte in Bezug auf die Gesundheit des Kunden.
In dem Zusammenhang finden sich mittlerweile innerhalb der Wellnessbranche zahlreiche Massagevariationen, aus denen ein erfahrener Fachpraktiker die passende Methode für seine Kunden herausfiltern darf. Angefangen bei klassischen Ganzkörpermassagen über die präventive Lymphdrainage bis hin zu fernöstlichen Praktiken wie einer Shiatsu Massage bieten sich zahlreiche Indikationen sowie Abläufe, um wirklich jedem Kunden das Höchstmaß an Erholsamkeit entgegenzubringen.
Stellt sich die Frage, wonach die richtige Massage überhaupt ausgesucht werden kann. Dies hängt nämlich von unterschiedlichen Kriterien ab, darunter:
- Dem Allgemeinzustand des Kunden (kann er eher sanfte Praktiken vertragen oder würde er auch positiv auf kraftvollere Techniken reagieren?)
- Die Indikationen (gibt es eventuelle Gründe, warum er die Massage in Anspruch nimmt, wie zum Beispiel Lymphstauungen, sodass eine gezielte Technik infrage käme?)
- Dauer der Anwendung (möchte der Kunde eine intensive Ganzkörperbehandlung oder bevorzugt er eine Teilkörpervariante?)
- Handlungsort (Sucht der Kunde eine Massagepraxis aus, wo sämtliches Equipment vorhanden wäre oder wird eine mobile Massage durchgeführt, die mit möglichst wenig Zubehör auskommen muss?)
- Die Bedürfnisse des Kunden (äußert er den Wunsch nach einer bestimmten Massage oder vertraut er auf die Kenntnisse des Fachpraktikers?)
All jene Punkte, die sich vor allem durch ein klärendes Vorgespräch ermitteln lassen, sind wichtig, um die richtige Massage zu finden. Insofern eine solche Vorarbeit allerdings nicht geleistet wurde, kann es schnell zu falschen Massagen kommen. Eine Situation, in welcher sich gleich mehrere negative Begleiterscheinungen zeigen könnten.
Falsche Massage: Wenn das Konzept nicht zum Kunden passt
Der Begriff falsche Massage ist eigentlich nur stellvertretend für Wellnessanwendungen, deren Konzepte nicht zu dem Allgemeinzustand und den Bedürfnissen des Kunden passen. Das heißt, eine Massage wird immer dann als falsch eingestuft, wenn sich negative Effekte zeigen, der Kunde mit der Technik, dem Ablauf oder dem Gesamtverfahren unzufrieden ist, die Wirksamkeit ausbleibt oder die vorher getroffenen Absprachen nicht eingehalten werden.
Wann genau jedoch die Rede von einer falschen Massage wäre, ist äußerst unterschiedlich. So bemerken manche Kunden schon innerhalb des Anamnesegesprächs, dass die möglichen Methoden, die ihnen der Experte vorschlägt, nicht zu ihnen passen, während andere erst im Verlauf der eigentlichen Anwendung feststellen, dass ihnen diese Massage nicht zusagt oder sogar Unwohlsein bereitet. Mitunter könnte es auch sein, dass ein Kunde eine bestimmte Massage für einen längeren Zeitraum als sehr positiv empfindet und plötzlich, aufgrund von Veränderungen im Organismus, das Gefühl hat, mit dieser Praktik nicht mehr bestmöglich versorgt zu werden.
In jedem Fall aber sollte bei ersten Anzeichen dafür, dass die entsprechende Methodik nicht die Erwartungen des Kunden erfüllt oder dessen Gesundheitszustand positiv unterstützt, reagiert werden. Ansonsten sind die Massagetechniken, welche eigentlich für mehr Wohlbefinden sorgen können, mit einigen Gegenanzeichen verbunden.
Falsche Massage Folgen
In den meisten Fällen ist eine falsche Massage nicht gefährlich, weil der Kunde entweder schon sehr früh bemerkt, dass er jene Art von Technik nicht verträgt oder aber der Profi während seiner Anwendung erkennt, dass das Konzept für den Kunden ungeeignet wäre.
Außerdem sind die meisten Massagen zunächst mit einer Erstverschlimmerung verbunden, welche die vorhandenen Symptome vorübergehend etwas verschlechtern, nach der Massage mehr Schmerzen als vorher zeigen würden oder zu einem allgemeinen Gefühl der Erschöpfung, Gliederschmerzen oder Übelkeit führen. Auch diese Beschwerden verschwinden nach einigen Tagen von selbst wieder.
Dennoch sollte die Auswahl der Massage sorgfältig erfolgen, denn es gibt Ausnahmen, bei denen eine falsche Massage nicht nur leichte Probleme zu Tage führt, sondern zu ernsthaften Schwierigkeiten beiträgt. So kann es sein, wenn ein Kunde beispielsweise äußerst empfindlich ist, dass er durch eine Massagetechnik, die sehr kraftvoll absolviert wird, starke Schmerzen verspürt und sich Verkrampfungen oder Verspannungen der Muskulatur zeigen. Noch gefährlicher könnte es werden, wenn ein Kunde eine falsche Massage erhält, die genau den entgegengesetzten Effekt freisetzt. Besitzt ein Kunde zum Beispiel starke Verkrampfungen innerhalb der Nackenmuskulatur würde eine intensive Sportmassage diese Problematik stark verschlimmern, statt sie zu beheben.
Einige der potenziellen Risiken, die eine falsche Massage mit sich brächte wären:
- Starke Schmerzen
- Mobilitätsprobleme
- Schwindel
- Herz-Kreislauf-Probleme
- Blaue Flecken, welche über das normale Maß hinausgehen und mit Verletzungen verbunden sind
- Schwellungen nach Massage
Generell bringt eine falsche Massage den Organismus nicht ins Gleichgewicht, sie begünstigt stattdessen eher, dass er seine innere Balance verliert und durcheinandergebracht wird. Außerdem könnte sich die falsche Massage auf die Psyche auswirken und zum Beispiel vorhandene Ängste, Stimmungsschwankungen oder ähnliches verschlimmern. In Verbindung damit sind falsche Massagen in einigen Fällen sogar schädlich.
Wann ist eine Massage schädlich?
Wechselwirkungen können bei jeder Massage gelegentlich auftreten. Weiterhin wäre es durchaus denkbar, dass der ein oder andere Kunde die erwählte Massagetechnik nicht gut verträgt. Doch, all diese Reaktionen nach einer Massage sind nicht mit einer Massagewirkung zu vergleichen, die schädigend für den Organismus wäre. So gibt es einige Gründe, weshalb eine Massage sogar schädlich sein kann. Dazu zählen unter anderem:
1. Massagen bei Kontraindikationen
Insofern ein Kunde entweder versehentlich oder weil er es nicht weiß Kontraindikationen verschweigt, könnte dies bei einer Massage zu ernsthaften Schäden der Gesundheit führen. Gleiches gilt auch dann, wenn Kontraindikationen wissentlich verheimlicht werden oder ein Fachpraktiker die Massage trotz Gegenanzeichen ausführt. Hierbei sollte immer zwischen absoluten und relativen Kontraindikationen unterschieden werden. Demnach gelten absolute Kontraindikationen als Ausschlusskriterien für die Massage, so wie zum Beispiel ernsthafte Infektionen mit Fieber oder schwerwiegenden Entzündungsprozessen im Körper, während relative Kontraindikationen den Experten erlauben, die Massage in einer abgewandelten Dosierung oder an einem bestimmten Bereich des Körpers anzuwenden. Das heißt, wenn eine offene Wunde an einem Arm vorliegt, sollte jener ausgelassen werden ohne die gesamte Massage zu pausieren. Die meisten Fachpraktiker sichern sich diesbezüglich mit einem Präventionsvertrag ab, in welchem der Kunde versichert, zum Zeitpunkt der Massage frei von jeglichen Kontraindikationen zu sein.
2. fehlerhafte Anwendung von Massagen
Ein weiterer Grund, warum eine Massage schädlich sein könnte, ist eine inkorrekte Durchführung. Insofern ein Experte nicht genügend Fachwissen besitzt, eine Massage ausübt, die er eventuell gar nicht erlernt hat oder aus nicht ersichtlichen Gründen mit falschen oder zu intensiven Techniken an das Konzept herantritt, könnte die Massage ebenfalls zu negativen Begleiterscheinungen führen. In der Regel empfiehlt es sich hier, dass der Kunde in stetigem Kontakt mit dem Anwender steht, um ihn unmittelbar nach Auftreten der Schmerzen oder Unwohlsein zu signalisieren, dass die Massage nicht richtig verläuft. Weiterhin sollte der passende Profi auserwählt werden, denn es würde nicht zu den gewünschten positiven Eigenschaften führen, wenn ein Masseur für Ganzkörpermassagen eine Lymphdrainage einsetzt, für die er gar keine Zertifizierung besitzt. Dies ist nicht erlaubt und ein solcher Ablauf würde im schlimmsten Fall zu ernsthaften Schäden des Lymphsystems und damit zu Problemen für den Kunden führen.
3. Die Massage passt nicht zum Gesundheitszustand des Kunden
Eine dritte Möglichkeit, warum eine Massage zu Schäden führen würde, ist die nicht ausreichende Abstimmung auf die Bedürfnisse des Kunden. Wenn ein Kunde zum Beispiel unter sehr starken Rückenschmerzen leidet, würde eine Lymphdrainage erstens keinerlei Effekte auf den Bewegungsapparat haben und zweitens das Lymphabflusssystem unnötig belasten, was wiederum den Allgemeinzustand des Kunden unnötig strapaziert. Hierbei gibt es sicherlich nicht immer eine klare Abgrenzung zwischen den einzelnen Massagetechniken, weil sich viele der Praktiken für unterschiedliche Beschwerden eignen. Doch, es ist wichtig, immer die Kontraindikationen einer Massage zu kennen und daraufhin genauestens auszuwählen, welche Technik definitiv nicht zu einem Kunden mit vorherrschenden Dysbalancen passt.
4. Massagen, die unbeachtet weiterlaufen
Falls ein Kunde bereits signalisiert, dass ihm eine Massage nicht guttut und ihm ernsthafte Probleme zuführt, sollte er auf jeden Fall darauf vertrauen dürfen, dass der fachkundige Anwender mit den Techniken aufhört, beziehungsweise diese abwandelt. Massiert er jedoch einfach weiter oder verstärkt seine Massageintensität noch, könnte dies zu schweren Schäden der Gesundheit beitragen. Nicht zuletzt geht es hier auch um die Fairness und Ehrlichkeit des Betroffenen. Schließlich kann ein Masseur keine Gedanken lesen, sodass er auf die aktive Mithilfe des Kunden angewiesen ist und jener ihm immer frei heraus sagen muss, wenn etwas nicht guttut oder während der Massage plötzliche Veränderungen des Gesundheitszustands auftreten.
Unabhängig davon, aus welchem Grund eine Massage zu Schäden führt, gibt es auch einige Grundregeln, die beim Anwenden von Wellnessmethoden generell zu berücksichtigen sind, um keine negativen Begleiterscheinungen hervorzurufen.
Absolute Tabu-Zonen bei Massagen
Nicht nur die Massageart kann falsch gewählt sein. Es gibt auch sogenannte brisante Stellen, an denen generell keinerlei Wellnessanwendungen stattfinden dürfen. Diese bezeichnen Körperpartien, innerhalb derer ein Experte niemals seine Grifftechniken durchführen darf, um entweder nicht für eine ernsthafte Verschlimmerung der bestehenden Symptome zu sorgen, generell Begleiterscheinungen oder Missverständnisse mit dem Kunden hervorzurufen. :
Einige jener Tabu-Zonen sind:
- Die Massage direkt auf der Wirbelsäule
- Massagen innerhalb der Weichteile
- Massagen mit zu hohem Druck in die Seitenstränge des Halses
- Zu starke Bauchmassagen
- Massagen auf offenen Wunden
- Massagen auf noch nicht verheilten Narben
- Massagen im Genitalbereich
- Massagen an den Brustwarzen
- Massagen, bei denen die Gesäßhälften auseinandergezogen werden
Auch wenn es einige Massagen gibt, bei denen die Brust in die Anwendung integriert wird, sollten keine intensiven Techniken im Brustbereich stattfinden, während generell die Brustwarzen niemals in die Praktik einbezogen werden dürfen. Außerdem sollte sich ein Experte stets im Vorfeld vergewissern, dass der Kunde mit Massagen in Bereichen wie der Bauchzone oder der Brust überhaupt einverstanden wäre, damit es nicht zu negativen Folgen kommt.
Massagen, die wiederum direkt auf der Wirbelsäule oder auch im Bereich der Weichteile durchgeführt werden, könnten zu schwerwiegenden Folgen führen. Massagen am Hals können ebenfalls gefährlich sein, weshalb diese Zonen immer ausgelassen werden müssen.
Im Allgemeinen empfiehlt es sich, die Massage stets mit Vorsicht und einer optimalen Vorbereitung in Anspruch zu nehmen. Das bedeutet, der Kunde sollte sich ausführlich beraten lassen, welche Praktik für ihn und seinen Gesundheitszustand am besten wäre sowie offen und ehrlich über vorhandene Dysbalancen sprechen. Dann kann er sich für eine Technik entscheiden, die zu ihm passt.
Hierbei wäre es ratsam, auf die Erfahrung eines Profis zu vertrauen, denn jener weiß oftmals besser, ob die jeweilige Methode für den Einzelnen sinnvoll ist oder nicht.
Anders sieht es aus, wenn die Massage in Eigenanwendung stattfindet. Dann gibt es meist kaum Vorkenntnisse oder ausreichend Erfahrungen, weshalb diese Art der Wellnessanwendungen noch behutsamer absolviert werden sollen. Gerade dann, wenn sich ein absoluter Anfänger dazu entschließt, eine Selbstmassage zu starten, sollte er mit sehr einfachen Grifftechniken an sehr unempfindlichen Bereichen wie Händen oder Beinen/Armen beginnen. Damit bekommt er erst einmal ein Gefühl für die richtige Intensität und weiß, ob ihm die jeweilige Praktik überhaupt zusagt.
Insofern aber bereits Beschwerden oder Vorerkrankungen vorhanden sind, empfiehlt es sich, von solchen Eigenanwendungen Abstand zu nehmen. Besser wäre es in jedem Fall, entweder eine Massage bei einem Profi in Anspruch zu nehmen oder eine passende Weiterbildung zu absolvieren.
Ausbildung zum Fachpraktiker für Massage, Wellness und Prävention
Wenn eine Person eine Wellnessanwendung wahrnehmen möchte, sollte diese immer von einem Experten ausgeführt werden. Für den Fall, dass der Betreffende nicht selbst eine entsprechende Weiterbildung belegt hat und somit genau weiß, was er macht, sollte er sich an einen erfahrenen und fachkundigen Profi wenden. Alternativ wäre es denkbar, eine Ausbildung zum Fachpraktiker für Massage, Wellness und Prävention zu machen. Der Weg dorthin erweist sich mittlerweile als recht unkompliziert, denn es gibt nicht nur klassische Präsenzausbildungen, sondern auch moderne Fernlehrgänge, in welchen die Teilnehmer sämtliche Kenntnisse auf theoretischer und praktischer Basis erwerben können.
Diese lassen sich problemlos neben der Arbeit, dem Familienleben oder während der Freizeit absolvieren, sind abwechslungsreich gestaltet und auf dem neuesten Wissensstand. Gerade Fernstudien haben hierbei den Vorteil, dass keinerlei Konkurrenzdruck herrscht, das Lerntempo selbst bestimmt werden kann und alle Inhalte stetig erweiterbar bleiben. Auf diese Weise oder durch eine Massage, die bei einem Profi stattfindet, gelingt es, der falschen Massage vorzubeugen und eine Abwendung zu genießen, welche das innere und äußere Wohlbefinden positiv unterstützt.
Ganz allgemein können sich die Begleiterscheinungen bei falschen Massagen mit etwas Ruhe, ausreichender Flüssigkeitszufuhr und leichten Entspannungsübungen von selbst wieder regenerieren. Sollte es jedoch zu ernsthaften Problemen kommen, welche mit starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder anderen Symptomen einhergehen, die besorgniserregend sind, empfiehlt es sich, schnellstens einen Arzt aufzusuchen und mit jenem gemeinsam über eine eventuelle Behandlung zu sprechen. Der generelle Verzicht auf weitere Massagen wäre nicht notwendig, allerdings sollte eine gewisse Zeit verstreichen, ehe eine erneute Wellnesspraktik absolviert werden darf.