Schultermassage: Schritt-für-Schritt Anleitung
Die Schultermassage ist eine unkomplizierte Teilkörperanwendung, welche sich primär auf die Schulterblätter konzentriert und für eine ganzheitliche Erholung der Muskulatur sorgt. Sie taucht meist auf, wenn es um die Schmerzreduktion und den Abbau von Verkrampfungen geht, während sie ebenfalls als klassischer Bestandteil anderer Massagekonzepte die Wellnessbranche erobern konnte. Heutzutage wird sie daher gerne als erfolgreiches Präventionsverfahren angewandt, um die Vitalität des Schultergelenks zu unterstützen und eine tiefenwirksame Entspannung zu erzielen. Schließlich ist die menschliche Schulter ein komplexes System mit vielen wesentlichen Aufgaben für einen gesunden Organismus.
Schulter – wichtige Komponente des mobilen Bewegungsapparats
Die Schultern sind das Bindeglied zwischen Rumpf und Oberarmen. Dabei beschreibt das sogenannte Schultergelenk die beweglichste Gelenkkomponente innerhalb des Körpers, aber auch die komplexeste. So treffen sich in der Schulter drei Knochen, etwa ein Dutzend unterschiedliche Muskeln und zahlreiche Sehnen sowie Bänder, die so zusammengehören, dass sie die Beweglichkeit des Arms in nahezu jede Richtung gewährleisten.
Darauf aufbauend umfasst die Schulter:
- drei Knochen
- Schulterblatt/Scapula
- Schlüsselbein/Clavicula
- Oberarmknochen/Humerus)
- die Gelenke, bei denen die Gelenkflächen der Knochen als Gelenk des Schultergürtels zusammenspielen
- Schultergelenk für die Verbindung von Schulterblatt und Oberarm
- Sternoviculagelenk zur Verbindung von Schlüsselbein und Brustbein
- Schultereckgelenk zur Verbindung von Schlüsselbein und Schultereck
- Zahlreiche Muskeln wie:
- Die Rotatoren-Manschette (vier Muskeln)
- Deltamuskel
- Sehnen
- Gelenklippe
- Gelenkkapsel
- Schleimbeutel
- Bänder
Die Schulter hat daraufhin zahlreiche Funktionen, darunter das Heben und Senken des Arms, das Beugen, Drehen und die Stabilität bei der Beförderung von verschiedenen Lasten (Stichwort: Tragen). Außerdem ist die Schulter dafür verantwortlich, dass der Mensch fähig sein kann, mit den Achseln zu zucken, die Arme vor dem Oberkörper zu verschränken oder andere komplexe Bewegungsabläufe zu gewährleisten.
Weil die Schulter so vielschichtig aufgebaut ist, erweist sie sich auch als deutlich anfälliger gegenüber Erkrankungen und Mobilitätseinschränkungen, was die häufigen Dysbalancen in Verbindung mit dem Schultergelenk erklärt.
Darunter:
- Das Impigmentsyndrom (chronisch-schmerzender Platzmangel unter dem sogenannten Schulterdach)
- Der Verschleiß bis hin zur Arthrose an der Schulter
- Sehnenanriss
- Entzündungsprozesse durch Überbeanspruchung
- Versteifung der Schulter (Frozen-Shoulder)
Die Schulter sollte darum präventiv, bei bestehenden Symptomen oder zur Regeneration in ihrer natürlichen Funktion unterstützt werden. Dies gelingt unter anderem durch eine wohltuende Schultermassage.
Schultermassage – gezielte Anwendung für vitales Schultergelenk
Eine Schultermassage beschreibt eine Teilkörperpraktik, welche oberhalb des Schulterblattbereichs angewandt wird und sich auf die Stimulation der Schultern konzentriert. Eine Schultermassage tritt in Erscheinung, um Dysbalancen des Schultergelenks, der sich dort befindlichen Muskeln, Sehnen oder Bänder abzubauen, während langfristig betrachtet auch die Kräftigung der Muskulatur und die Beweglichkeit gefördert werden sollen. In Verbindung damit zeigt sich eine entsprechende Technik sowohl als medizinisch-verordnete Behandlung bei einer diagnostizierten Erkrankung des Schultergelenks als auch im Wellnessbereich zur Erholung und für eine optimale Prävention.
Schultermassagen sind im Zuge dessen als lokale Anwendungen zu betrachten, die entweder von einem fachkundigen Experten oder als Partnermassage durchgeführt werden können. Häufig präsentiert sich die Methodik als Leistungsspektrum bei mobilen Massagen (On-Side Massagen) oder als Ergänzung einer ganzheitlichen Praktik für den Bewegungsapparat. Ursprünglich konnte sich diese Anwendung dabei aus den Lehren und Grundzügen der klassischen Ganzkörpermassage herausbilden, weswegen sich in puncto Technik, Effekte sowie Ablauf stark an dem Prinzip orientiert. Hierbei bietet sich die Schultermassage gleich für mehrere Disharmonien an, denn sie zielt auf das komplizierteste Gelenk des Körpers ab und setzt demnach mehrere positive Eigenschaften frei.
Schultermassage Effekte – Mobilität trifft Belastbarkeit
Die Schultermassage dient in erster Linie zur Verbesserung der Gesundheit innerhalb der Schulterpartie. Das heißt, sie hat ein relativ kleines Zentrum, auf welches sie sich konzentriert und begünstigt daher die Verbesserung der Schultergesundheit auf verschiedenen Ebenen.
Einige der vorrangigen Ziele sind folglich:
- Der Abbau von Verspannungen und Verkrampfungen in der Muskulatur
- Die Linderung von Schmerzen
- Die Wiederherstellung der Mobilität oder die Aufrechterhaltung der Beweglichkeit
- Die ganzheitliche Erholung des Schulterbereichs
- Die Verbesserung einer starren Körperhaltung
- Die Auflockerung der Muskeln und Sehnen
- Das Aufbrechen von fehlerhaften Bewegungsmustern
Somit soll die Massage der Schulter dazu beitragen, die Widerstandskraft, die Stabilität und die Flexibilität der Schulter langfristig zu gewährleisten oder nach Verletzungen sowie Erkrankungen vorsichtig, aber erfolgreich wiederherzustellen. Des Weiteren hat die Praktik auch eine indirekte Wirkung auf den Gemütszustand, denn korrekt-durchgeführte Schultertechniken eignen sich hervorragend, um Konzentrationsprobleme aufzuheben und die Leistungsfähigkeit nachhaltig zu stimulieren.
Hierbei gilt es allerdings, die Anwendungsgebiete zwischen Wellnesskonzept und physiotherapeutischer Verordnung klar zu differenzieren. Innerhalb der Therapieformen taucht die Massage nämlich primär auf, um Schädigungen des Schultergelenks, des oberen Rückens oder des Arms zu behandeln. Gerade nach Unfällen oder operativen Eingriffen wird ein solches Verfahren als wichtiger Teil der Regeneration betrachtet, um die Schultermobilität nicht zu verlieren bzw. wieder zurückzugewinnen. Die Wellnesspraktiken hingegen fokussieren sich auf eine ganzheitliche Stimulation der Schulter, mit welcher ein tiefes Gefühl der Entspannung freigesetzt wird und die natürlichen Funktionen des Gelenks positiv gefördert werden können.
Daher sollten Personen mit vorliegenden chronischen Erkrankungen der Schulterpartie, erheblichen Bewegungseinschränkungen oder einem stark-ausgeprägten Schmerzreiz keine Erholungsanwendung für das Schultergelenk in Anspruch nehmen. Auch bei vorliegenden Infektionen, frischen Operationsnarben, offenen Wunden oder ernsthaften Hauterkrankungen sollte keine Schultermassage zum Einsatz kommen, damit sich die Problematik nicht unnötig verschlimmert.
Die Zielgruppe ist infolgedessen vielschichtig, weil eine Massage für die Schulter jeden anspricht, der die Gesundheit des Gelenks unterstützen möchte. Voraussetzung für den Erfolg wäre dabei auch die passende Technik, da die Schultermassage wahlweise mit oder ohne Equipment absolviert wird.
Schultermassage Ausstattung – durch verschiedenes Zubehör zur erfolgreichen Praktik
Die Schultermassage lässt sich mit auch diversem Zubehör anwenden. Jenes eignet sich insbesondere bei einer Selbstmassage, die ansonsten im Schulterbereich eher schwer anwendbar wäre und beinhaltet:
- Igelbälle
- Massagestäbe
- Massagehandgeräte
- Shiatsu Massagekissen
- Infrarot Massagegeräte
Gerade mit Igelbällen lässt sich die Durchblutung stimulieren, wobei leichte Kreisungen entlang des Schultergelenks absolviert werden. Massagestäbe wiederum sind hilfreich, damit eine Triggerpunktstimulation erfolgen kann, wohingegen Massagegeräte gänzlich ohne den Druck der Hände auskommen und auf elektronischer Basis fungieren, um eine Stimulation der Reizpunkte mit einer tiefgehenden Massageanwendung zu kombinieren.
Bezogen auf die Shiatsu Massagekissen fände wiederum eine fernöstlich geprägte Schultermassage statt, bei welcher es auch um die Aktivierung der Meridiane ginge. Die Infrarotgeräte hingegen sind bestens für eine Verbindung aus Massage und Thermotherapie durch eine angenehme Infrarotwärme gedacht.
Daraufhin gelingt die Schultermassage nach einer passenden Anleitung, die dem Kunden Schritt für Schritt zu mehr Wohlbefinden und Mobilität bezogen auf das Schultergelenk verhilft.
Schultermassage anwenden – Schritt für Schritt zur vitalen Schulter
Bevor die Schultermassage stattfinden kann, sollte der Anwender auf ein angenehmes Ambiente achten. Dies realisiert er, indem die Praktik in einem gemütlichen Raum, abgeschieden von jeglichen Außenreizen durchgeführt wird. Die Raumtemperatur sollte weder zu kalt noch zu heiß sein und auch Zugluft muss dringend vermieden werden.
Die Durchführung der Massage erfolgt dann wahlweise im Liegen oder im Sitzen. Möchte der Kunde die Praktik sitzend wahrnehmen, wäre es ratsam, eine Ablage in Form eines Kissens oder einer Handtuchrolle für die Arme anzubieten, damit die Person während der Anwendung die Arme bequem lagern kann, wohingegen bei der Wellnessmassage im Liegen darauf geachtet werden muss, dass ein weicher, belastbarer und rückenfreundlicher Untergrund vorhanden ist.
Die Schultermassage beginnt dann nach folgender Anleitung:
- Korrigieren Sie noch einmal die Haltung des Kunden und vergewissern Sie sich, dass die Arme locker positioniert worden sind. Beim Liegen gelingt dies, indem sie seitlich am Körper in ausgestreckter Form bleiben, während beim Sitzen ein festes Kissen auf den Oberschenkeln als Unterlage dient, auf welchem die Arme angewinkelt gelagert werden.
- Wärmen Sie das Massageöl oder die Lotion kurz in Ihren Händen an, damit ein angenehmes Hautgefühl entsteht und sich das Produkt besser verteilen lässt.
- Nun reiben Sie die Schultern großzügig mit dem Massageöl ein, sparen Sie auch den Bereich zwischen den Schulterblättern nicht aus und absolvieren Sie während des Einölens bereits leichte, sanfte Streichungen. Sie helfen, das Öl optimal in die Haut einzureiben, aber ebenfalls den Körper auf die kommende Massage vorzubereiten. Agieren Sie während der Schultermassage stets vom Kopf zu den Schultern hin, niemals von den Schultern in Kopfrichtung. Starten Sie mit langsamen, sanften Streichungen, die am Nacken ansetzen und sich bis zu den Schultern ausdehnen.
- Intensivieren Sie die Streichungen schrittweise und erhöhen Sie den Druck, ohne Schmerzen hervorzurufen. Konzentrieren Sie sich bei der Schultermassage immer erst auf eine Seite und massieren Sie mit beiden Händen. Nach den Streichungen geht es fließend über in leichte Klopfungen mit dem Handrücken, die auf die Schultermuskulatur einwirken und zu den Schulterkantenmuskeln verlaufen. Die Hände sind dabei stets locker und stimulieren die Muskeln aus einer geringen Entfernung.
- Nun geht es um die Knetungen der Muskulatur. Verfahren Sie hier, als ob Sie Teig kneten und achten Sie auf eine gleichmäßige, rhythmische Bewegungsfolge mit mittlerer Intensität. So erreichen Sie auch die tiefliegenden Muskeln und aktivieren jene, um Verkrampfungen oder Verhärtungen abzubauen. Üben Sie lediglich mit den Daumen oder den Handballen Druck auf die Schulter aus und massieren Sie mit einer Hand, während die andere auf der gegenüberliegenden Seite der Muskulatur positioniert wird, um den Widerstand zu gewährleisten. Sie massieren weiterhin vom Kopf weg, damit keine Kopfschmerzen entstehen. Sobald Sie die gesamte Schulter inklusive der Schulterblätter massiert haben, wechseln Sie auf die andere Körperseite und verfahren Sie nach demselben Muster (leichtes Streichen, intensiveres Streichen, Knetungen, Klopfungen, Streichungen).
- Sobald Sie auf verhärtete Muskelbereiche treffen, umkreisen Sie jene vorsichtig und erhöhen Sie die Intensität nur mäßig, damit die Blockade schonend, aber tiefenwirksam gelöst wird. Gehen Sie erst direkt auf den schmerzhaften Bereich, wenn jener nicht mehr so druckempfindlich ist.
- Lassen Sie Ihre Hände jetzt langsam an der Wirbelsäule entlang wandern und massieren sie behutsam mit den Fingerspitzen. Hier können Sie die Haut auch leicht abzupfen. Streichen Sie immer von der Wirbelsäule weg und nie zu der Wirbelsäule hin, während Sie ebenfalls leichte Kreisungen in die Schultermassage integrieren.
- Am Ende vollziehen Sie erneut leichte Streichungen vom Körper weg, die dem Kunden realisieren, dass die Massage zum Ende kommt. Gerne dürfen Sie dem Kunden ebenfalls im Vorfeld oder im Anschluss Wärme zuführen (zum Beispiel durch eine Fangopackung), denn dies sorgt für eine Tiefenentspannung der Muskeln und unterstützt die positiven Effekte der Massage.
Weiterhin wäre es denkbar bei besonders verkrampften oder verhärteten Muskelpartien eine sogenannte heiße Rolle anzuwenden. Erhitzte, feuchte Handtücher, die fest zu einer Rolle gewickelt sind. Mit ihnen absolvieren Sie mehrere kurze klopfend-tupfende Bewegungen über die verhärteten Muskelbereiche, denen Streichungen und Knetungen folgen. Die heiße Rolle wird solange angewandt, bis der Effekt nachlässt und das Handtuch noch einmal ausgebreitet über die gesamte Schulterpartie des Kunden eine letzte, durchdringende Wärme gibt, bevor mit der gewöhnlichen Massage fortgefahren wird. Außerdem ließe sich das Massageöl durch Aromen ergänzen, die wahlweise belebend oder beruhigend wirken.
Eine Schultermassage ist eine klassische Teilkörperanwendung, das heißt, sie überdauert niemals mehr als 15 bis maximal 20 Minuten. Sie könnte allerdings als Bestandteil einer Ganzkörpermassage in Erscheinung treten, die daraufhin fließend zu anderen Körperbereichen wie dem Rücken oder dem Nacken übergeht. Eine darauffolgende Nachruhe wäre bei einer Schultermassage nicht notwendig, jedoch kann es nicht schaden, wenn der Kunde sich für einen kurzen Moment sammeln darf und von der Praktik erholt, ehe er seinen gewöhnlichen Alltag wieder aufnimmt.
Wenn sie in der Wellnessbranche praktiziert wird, bietet sie sich als Unterstützung des allgemeinen Wohlbefindens an und ließe sich in regelmäßigen Abständen oder nach Bedarf einsetzen, wohingegen sie bei physiotherapeutischen Anwendungen regelmäßig ein- bis maximum dreimal pro Woche für einen festgelegten Zeitraum durchgeführt werden muss.
In Ergänzung dazu hilft die Massage der Schulter aber nicht ausschließlich, um die Gesundheit des Schultergelenks aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Stattdessen wäre es ebenso wichtig, Eigeninitiative zu zeigen und die Schultermuskulatur in ihrer Vitalität durch simple Alltagstipps zu fördern.
Ergänzende Tipps – Fitness und gesunder Lebenswandel für stabile Schultermuskulatur
Die Schultergesundheit lässt sich auch durch verschiedene weitere Optionen nachhaltig unterstützen, darunter in erster Linie eine korrekte Haltung und ein regelmäßiges Training. So sind verschiedene Faktoren wichtig, um das Schultergelenk zu entlasten und die Schultermassage in ihrer Wirkung zu fördern, darunter:
- fehlerhafte Haltungsmuster durchbrechen
- regelmäßiges Training der Schultermuskeln (Dehnen, Hantel-Übungen, Gymnastik)
- schwere Belastungen und falsches Heben vermeiden
- Entspannungsübungen zur Schultererholung (Yoga)
- die korrekte Schlafposition und ein ergonomisch geformtes Kissen (für die Schulter- und Nackenpartie)
- regelmäßige Pausen bei Bildschirmarbeit und starre Haltung
Grundsätzlich sollte auch eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Sport bedacht werden, denn dies kann langfristige Probleme wie Arthrose vermeiden. So gelingt es, die Schultermassage zu optimieren, damit sie die Gesundheit, Widerstandskraft und Mobilität des Schultergelenks nachhaltig unterstützen kann.